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Eigentlich begann die Saison sehr gut, mit einem Podestplatz im ersten Argovia Cup Rennen in Hochdorf. Dieses Rennen stimmte mich sehr zuversichtlich, auch wenn ich nicht mit Linda Indergand (Weltmeisterin in Eliminator 2016) oder Janine Schneider mithalten konnte 😉. Die Saison 2019 war jedoch sehr durchzogen und enthielt mehrere «Ups and Downs»: In meiner erst zweiten Saison als Crosscountry-Fahrerin habe ich mir im Schnitt mehr erhofft und bin demnach von den meisten Leistungen etwas enttäuscht, auch wenn ich super Erfahrungen sammeln konnte. In der ersten Saison-Hälfte wurde ich vom mechanischen Pech verfolgt, in der zweiten kam dann ein Sturz hinzu, dessen Nachwehen länger spürbar waren als erhofft, weshalb ich nur wenige gute Resultate herausfahren konnte.
Nach dem Rennen in Hochdorf kam eine lange Schlecht-Wetterperiode und verwandelte die nächsten fünf Rennen in eine Schlammschlacht. Meine technischen Fähigkeiten bei Schlamm und Regen waren zum ersten Mal gefragt, nachdem die Saison 2018 durch trockene Bedingungen geprägt gewesen war. Für mich sollte Rivera (TI) wieder eine Premiere darstellen – im Vorjahr startete ich hier das erste Mal an einem Elite-Crosscountry Rennen, und dieses Jahr absolvierte ich eine der technisch anspruchsvollsten Strecken des Swiss Bike Cups im Regen und bei tiefen Temperaturen, zudem war ich das erste Mal mit einem Fully (vollgefedertes Bike) unterwegs. Zu Beginn war ich erstaunt, wie gut ich diese Herausforderung meisterte. Allerdings setzte der Schlamm meiner Kette zu, weshalb sie vorne mehrmals rausprang und ich schlussendlich eine halbe Runde zu Fuss rennen musste. In Buchs akzentuierte sich das Problem – die Kette sprang nun nicht mehr «nur» zweimal während des gesamten Rennens heraus, sondern zweimal pro Runde – sodass leider erneut meine Lauffähigkeit mit Bike-Schuhen gefragt war ☹.
Einige Wochen später in Capriasca (TI) wurde das Rennen im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht: Sturmböen hatten die Streckenabsperrungen und Zelte umgeblasen. Mit Schlafsack und -matte übernachteten mein Bruder und ich im etwas engen Club-Bus, praktisch zwischen den Bikes. Am Sonntagmorgen flog dann plötzlich ein Tisch vom nebenan stehenden Wohnwagen vorbei. Es windete bereits ordentlich, aber mit einer Absage des Rennens wegen Sturmböen hätte ich dann doch nicht gerechnet. Somit war unsere Reise ins Tessin umsonst.
Eine Woche zuvor prasselte beim Argovia-Cup in Lostorf bereits Hagel während dem Frauen-Rennen auf uns nieder. In Solothurn kam dann zum Hagel noch Gewitter hinzu, doch wenigstens gelang mir dort ein ansprechendes Rennen. So musste ich nicht so lange im «Unwetter» unterwegs sein 😉.
Eines meiner Highlights dieser Saison war der 5. Rang an der Schweizermeisterschaft in Gränichen. Mein absoluter Höhepunkt war jedoch der unvergessliche Weltcup in Andorra. Anfangs Saison war für mich kein Weltcup geplant, doch relativ spontan habe ich mich dann doch dazu entschieden, in Andorra zu starten und erste Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln. Dass es gleich in meinem ersten Weltcup so gut lief, hätte ich nicht gedacht – erst recht nicht, nach meinem bisherigen Saison-Verlauf: Ich beendete das Rennen auf dem 24. Rang, als zweitbeste Schweizerin.
Meine gute Form konnte ich auch im Bikemarathon Lumnezia abrufen und als erste Dame die Ziellinie überqueren, doch ein Sturz an diesem Rennen mit einer tiefen Riss- und Quetschwunde und starken Prellungen als Konsequenz verunmöglichte mir eine Woche später den Start am Heimweltcup in Lenzerheide. Da ich zur selben Zeit noch ein sehr strenges Chemiepraktikum an der Uni absolvierte und deswegen zu viel zu wenig Schlaf kam, resultierte daraus eine Überlastung, von welcher ich mich bis Ende Saison nicht mehr richtig erholen konnte. So musste ich schweren Herzens auf die letzten Rennen der Saison verzichten.
Auf diesem Leistungsniveau Rennen zu fahren und gleichzeitig ein Vollzeitstudium in Biologie zu absolvieren ist eine schwierige Herausforderung. Sowohl Sport und Studium verlangen viel Aufmerksamkeit. Die Erholung kam dieses Jahr häufig zu kurz, weshalb ich versuchen möchte, im kommenden Jahr das Studium zugunsten des Wettkampfsports etwas zu reduzieren.
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Liebe Seraina
Herzliche Gratulation zu deinen Leistungen und zu deinem tollen Saisonbericht.
Mach nur weiter so!
Liebe Grüsse
Irène