15.5 Wochen nach meinem Sturz im Dezember, bei dem ich mich an der Hüfte verletzt und rund um die Hüfte diverse kleine bis grosse Muskelfaserrisse zugezogen habe, starte ich am 23. März in Rivera (TI) in die neue Saison – der erste rennmässige Härtetest für meine Hüfte, welcher kaum herausfordernder hätte sein können. Es herrscht prächtiges Schlammwetter. Bereits am Samstag bei der Streckenbesichtigung fanden wir schlammige und rutschige Bedingungen vor.
Impressionen vom Training. © Seraina Schmid
Doch in der Nacht auf Sonntag öffnete Petrus nochmals ordentlich seine Schleusen und verwandelte die Strecke wortwörtlich in ein richtiges Schlammbad. Die felsige und steinige Strecke, welche zu einer der schwierigsten XCO-Strecken in der Schweiz gehört, hat sich aufgrund der Niederschläge und den Rennen zuvor drastisch verändert.
Ein paar Impressionen vom letzten Jahr, damit ihr einen Eindruck von der Strecke bekommt. Denn von diesem Jahr gibt es leider nicht viele Fotos oder Videos von mir, auf welcher der Charakter der Strecke ersichtlich ist. © Jan Cadosch
So gibt es in der ersten Runde des Rennens ein paar Überraschungen. Gewisse Linien sind gesperrt, weil sich zu tiefe Löcher gebildet haben. Neue Linienführungen werden geöffnet. Trotzdem gibt es immer wieder Laufpassagen, insbesondere in den Anstiegen. Bei gewissen technischen Felsabschnitten hat sich die Anfahrt im Vergleich zum Vortag verändert, da es um einiges rutschiger ist. Somit müssen wir auf der ersten Runde die Bedingungen bzw. Linien testen. Allerdings kann man bei einigen Schlüsselpassagen, sobald man sich für eine Linie entscheidet, nicht mehr davon abweichen und muss sein Vorhaben durchziehen. Doch die Passage gelingt gut.
Kurz darauf durchquere ich ein Schlammloch resp. Schlammbad und bleibe stecken. Der Schlamm ist tief und zerrt an den Rädern und den Füssen, als möchte er einen verschlucken. Mein Bike und meine Beine bekomme ich kaum wieder aus dem Schlammloch heraus. Alles fühlt sich schwer an, obwohl gar nicht viel Schlamm haften bleibt. Doch es gibt wie eine Art Sog. Wieder befreit, renne ich weiter und springe erneut aufs Bike. Nach einem verhaltenen Start finde ich immer besser in den Flow und kann einige Plätze gutmachen. Schlussendlich überquere ich die Ziellinie an der 8. Position, mein bestes Resultat auf dieser Strecke.
Die Hüfte beklagt sich im Nachhinein aber, dass dies zu viel des Guten für sie war. Dank intensiver Physio geht es wieder besser und ich freue mich auf die nächsten Rennen.
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