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Drei Wochen nach dem Saisonauftakt im Tessin steht ein kurzer Trip ins Südtirol an – für mich eine Premiere. Im malerischen Nals werden wir von einer wunderschönen Kulisse empfangen: Umgeben von Bergen, sind die Apfelbäume in voller Blüte. Zwar sind leider alles Niederstammkulturen, aber die Blütenpracht ist trotzdem einzigartig.
Kurz nach der Ankunft geht es auf die Strecke. Strenge 180 Höhenmeter erwarten uns pro Runde, welche zum Grossteil am Stück absolviert werden. Am Ende des langen Serpentinen-Anstiegs folgt eine steile Rampe durch die Reben, bevor es dann rasant bergab geht.
Im unteren Teil des Waldes gibt es aber immer wieder sehr steile Gegenanstiege, welche die Beine schön zum Brennen bringen.
Danach geht es durch das Dorf und zwischen den Apfelplantagen hindurch zurück Richtung Start-Ziel. Überholmöglichkeiten sind rar: Der Serpentinen-Anstieg ist zu schmal, die Abfahrt meist zu schnell und zu kurvig. Vom Start-Ziel-Gelände Richtung Anstieg führt die Strecke zwar auf der Strasse durchs Dorf, doch die Gitter begrenzen die Strecke auf ein- bis maximal zwei Lenkerbreiten. Im Gegensatz zu den Schlammrennen im letzten Jahr ist der Boden ungewohnt trocken und staubig.
Die Streckenbesichtigung verläuft erstaunlich ruhig und entspannt – im Kontrast zu Rivera, wo immer eine grosse Hektik und viel Stau herrscht.
Bei frühlingshaft-warmen Temperaturen starten wir am Samstagmittag ins Rennen. Gestartet wird schnell: Jede möchte ihre Möglichkeiten nutzen, sich auf der Startrunde gut zu positionieren, bevor es in Richtung Wald und dem langen Anstieg geht.
Kurz vor den Serpentinen biegen wir auf einen breiteren Kiesplatz ein, welcher nochmals die Chance bietet, Positionen zu wechseln. Wir sprinten. Auf Position drei, hinter Ramona Forchini und Steffi Häberlin, nehme ich den Anstieg in Angriff. Im steilsten Abschnitt des langen Aufstiegs erhöht Steffi das Tempo, ich setze ihr nach.
In der Abfahrt rutscht sie in einer Kurve weg. Doch ich komme gerade noch an ihr vorbei. Das Rennen entwickelt sich später zu einem sehr taktischen Rennen. Lange bleibt eine grössere Gruppe zusammen. Vor dem Anstieg wird jeweils gesprintet, doch danach fällt das Tempo wieder zusammen.
So auch in der letzten Runde: Ich kann mich nicht wie gewünscht positionieren und muss mich ungefähr mit Position sechs begnügen. Im Anstieg herrscht dann etwas Chaos. Es kommt zu Fahrfehlern und aufgrund einer Unsportlichkeit einer anderen Fahrerin werde ich aufgehalten. Bei einer Steinpassage muss dann eine Fahrerin vor mir vom Bike. Nun geht die Lücke zu den vorderen Drei endgültig auf.
Sobald es Richtung Start/Ziel kurz etwas breiter wird, nutze ich die Chance und kann die momentan auf Platz vier liegende Fahrerin überholen. Ich gebe nochmals Vollgas. Kurz vor dem Ziel sehe ich plötzlich die Trikots von Isla Short und Steffi Häberlin aufleuchten. Wir hätten den Anschluss also fast wieder herstellen können, doch uns geht die Strecke aus. Im Zielsprint sichere ich mir gegen Ginia Caluori den vierten Rang, 5s hinter Rang 2.
Den Sieg sicherte sich meine Teamkollegin, Ramona Forchini. Bei der Siegerehrung gibt es Äpfel und Wein von der Region. Ich erfreue mich besonders an den saftigen Äpfeln. 😉
Nach den Rennen verlassen wir das Land der Äpfel und der Rebberge schon wieder und treten die Heimreise, bei teils schönster Abendstimmung durch den Nationalpark, an.
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