Weniger als 24 Stunden nach den Europameisterschaften in München folgt mit dem Bikefestival Basel das nächste Highlight der Saison. An meinem Heimrennen geht es um nichts geringeres als die Verteidigung des Leader-Trikots des Swiss-Bike-Cups. Aufgrund der Reise und der etwas kurzen Nacht entscheide ich mich dazu, das zweite Trainingszeitfenster zu nutzen und nur als Warm Up die Strecke zu besichtigen. Einen Teil der Strecke kenne ich aufgrund der Trainings in den Wochen davor zwar besser als andere, allerdings weiss ich nicht, wie diese letztendlich genau abgesteckt ist und somit, wo die Begrenzungspfosten stehen.
Als ich mich bereit mache zum Aufwärmen, klingelt das Telefon. Ein Journalist des Regio-TVs würde gerne noch vor dem Start mit mir sprechen und mich bei meinen Vorbereitungen begleiten. Da wir uns verpasst haben, übernimmt mein Vater meinen Part und gibt Auskunft, während ich mich mit letzten Vorbereitungen voll auf das Rennen fokussiere.
Nach dem Startschuss gilt es zuerst eineinhalb Bahnrunden zu absolvieren, bevor wir die ehemalige Pferderennbahn das erste Mal verlassen und auf einer ebenen Teerstrasse Richtung Wald fahren. Eigentlich würde ich gerne etwas weiter vorne im Feld fahren, aber ich stelle fest, dass ich etwas eingeklemmt bin: Es gibt weder eine Lücke vor mir, noch kann ich auf die Seite ausweichen und im Wind nach vorne fahren. Ich lasse mich etwas zurückfallen, damit ich zwischen zwei Fahrerinnen durchschlüpfen kann. Ende der ersten Bahnrunde kann ich mich somit im Feld nach vorne arbeiten.
Noch bevor wir die Bahn verlassen, ist das Tempo bereits sehr hoch, und das Feld wird in die Länge gezogen. Nach der Ausfahrt formiert sich das Fahrerinnen-Feld, und ich positioniere mich wieder in der ersten Reihe. Kurz vor dem Waldanstieg bin ich zu wenig aufmerksam und verliere ein paar Ränge. Die Steine und Wurzeln sind aufgrund des Niederschlags der letzten Tage und des Schlamms, welcher von den Reifen mitgebracht wird, sehr rutschig. Eine Fahrerin vor mir stürzt. An 11. Position komme ich wieder aus dem Wald. Später kann ich erfreulicherweise zu zwei Fahrerinnen vor mir aufschliessen und wir bilden nach der ersten grossen Runde eine kleinere Gruppe. Bevor wir zum zweiten Mal den selektiven Aufstieg im Wald in Angriff nehmen, gelingt es uns, eine weitere Gruppe einzuholen.
In der dritten grossen Runde wird dann in der Fläche ziemlich gebummelt, weshalb weitere Fahrerinnen von hinten zu uns aufschliessen können. Im Aufstieg schneidet mir eine Fahrerin mehrfach den Weg ab, wodurch ich einen Fehler begehe und beim Überfahren mehrerer nasser Wurzeln ausrutsche. In der letzten Runde bin ich mit Jacqueline Schneebeli unterwegs. Wir wechseln uns mit der Führungsarbeit ab, doch es reicht uns nicht mehr zur vorderen Gruppe aufzuschliessen.
Jacqueline biegt zwar zuerst in den Wald ein, doch am Ende des Aufstiegs attackiere ich und kann so eine kleine Lücke herausfahren. Das Rennen beende ich schlussendlich auf dem 10. Rang und kann die Führung in der Gesamtwertung des Swiss Bike Cup ausbauen – Mission erfüllt. 😉Und das Wochenende endet doch noch einigermassen versöhnlich, auch wenn ich immer noch sehr enttäuscht bin über meine Leistung an der EM.
Übrigens, nach dem Rennen klappt es doch noch mit dem Interview mit dem Regio TV. Hier könnt ihr den Beitrag ansehen. 😊
Kommentieren